Übermäßiges Schwitzen im Achselbereich ist oftmals eine große Belastung für die betroffenen Personen. Eine Hyperhidrose-Behandlung vom Facharzt kann Abhilfe schaffen.
Übermäßiges Schwitzen (auch als Hyperhidrose bezeichnet) kann unterschiedliche Ursachen haben. Hierzu gehören zum Beispiel Nebenwirkungen von Medikamenten, Hormonfehlregulationen, Unterzuckerung, psychische Störungen oder Tumorerkrankungen.
Vermehrtes Schwitzen tritt am häufigsten in Achselhöhlen, Handflächen oder Fußsohlen auf.
Im Achselbereich kann mit Hilfe einer Hyperhidrose-Behandlung in Form einer Schweißdrüsenabsaugung weiter geholfen werden.
In anderen Fällen kann eine Behandlung meist mit Botulinumtoxin A (auch Botox genannt) eine Linderungen (zumindest zeitweise) erreichen.
Ziel der Hyperhidrose-Behandlung ist, das übermäßige Schwitzen dauerhaft zu beseitigen.
Das Minimalziel der Behandlung ist eine Normalisierung des Schwitzens. Dies wäre aus unserer Sicht dann erreicht, wenn sich bei körperlicher oder seelischer Belastung Schweiß bildet. Im besten Fall sind die Patienten nach der Behandlung selbst bei körperlicher oder seelischer Belastung in den behandelten Arealen trocken.
Ohne Beratung keine OP. Bevor Sie sich für einen Eingriff entscheiden, ist eine umfassende Beratung notwendig, um Behandlungsfehler und Fehlentscheidungen zu vermeiden.
Eine Beratung soll Ihnen helfen, alle Risiken und Möglichkeiten abzuwägen, so dass Sie frei entscheiden können, ob eine Operation für Sie in Frage kommt. Auch der genaue Kostenrahmen kann erst nach einer individuellen Beratung genau definiert werden, da der entstehende Operationsaufwand sehr individuell ist. Bei der Voruntersuchung und Beratung werden Ihre individuellen Faktoren bestimmt, nach denen sich die zu wählende Operationsmethode und der genaue Behandlungsablauf richtet.
Ja. Grundlegend differenziert man unter folgenden Operationsmethoden:
Vor der Operation wird eine große Menge einer Tumeszenzlösung unter die Haut gespritzt. Die Haut hebt sich von dem darunter liegenden Gewebe ab und die Schweißdrüsen werden ohne Sichtkontrolle mit Kanülen abgesaugt.
Ein Teil der Haut, welche die Schweißdrüsen enthält, wird herausgeschnitten. Die Hautränder werden angehoben und die verbleibenden Schweißdrüsen werden entfernt. Anschließend wird die Haut wieder durch eine Defektdehnung wieder verschlossen.
Eine neue Behandlungsform des übermäßigen Schwitzens im Achselhöhlenbereich (Hyperhidrosis axillaris) ist die Saugkuretage. Sie ist eine Mischung aus Absaugung und Abschabung. Dabei werden mit einer speziellen Kanüle auf der einen Seite die Schweißdrüsen abgesaugt - auf der anderen Seite werden die heranführenden Fasern des Nervensystems entsprechend unterbrochen.
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, Hyperhidrose mit Botox zu behandeln. Eine neue Variante der Behandlung ist miradry.
Die Hyperhidrose-Behandlung wird in den häufigsten Fällen ambulant und in lokaler Anästhesie durchgeführt. Daher ist ein Krankenhausaufenthalt nicht notwendig.
Auf Wunsch kann der Eingriff aber auch stationäre durchgeführt werden.
In den häufigsten Fällen werden im Achselbereich 2 bis 3 Schnitte in der Größenordnung von ca. 5 mm gesetzt, durch die die Kanüle entsprechend eingeführt wird. Anschließend wird die Tumenszenslösung eingebracht und der entsprechende Bereich behandelt.
Erfahrungsgemäß finden sich im postoperativen (nach der OP) Verlauf jedoch nur Schwellungen, Hämatome (Blutergüsse), gelegentlich Rötungen im Bereich der Hautinzisionen.
Wenn Narben unter Spannung stehen, so kann es zu Störungen der Narbenbildung kommen.
Bei manchen Patienten ist ein länger anhaltendes Taubheitsgefühl der Haut im Bereich der Achselhöhlen anzutreffen. Dies verheilt meist von selbst.
Schwellungen im Operationsgebiet können teilweise entstehen.
Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen sind selten. Es kann dann zur Ausbildung von breiten Narben kommen, die möglicherweise einen Korrektureingriff erfordern, um ein optisch optimales Ergebnis zu erzielen. Bei entsprechender Veranlagung können wulstige, dicke, verfärbte und schmerzhafte Narben (Keloid) entstehen. Solche Narben erfordern manchmal einen Korrektureingriff.
Kaufmännische Tätigkeiten können ein bis zwei Tage nach dem Eingriff wieder aufgenommen werden. Die Aufnahme von körperlich anstrengender Tätigkeit muss im Einzelfall abgestimmt werden.
Je nach Sportart kann teilweise wieder nach ein bis zwei Wochen mit dem Training begonnen werden. Körperlich stark belastende Tätigkeiten müssen im Einzelfall besprochen werden.
beachten Sie bitte auch, dass Sie Ihre gewohnten Lebensabläufe im Haushalt entsprechend anpassen müssen (z. B. Kochen, Einkaufen, etc.). Sie sollten in den ersten Wochen nach der Operation das Tragen schwerer Gegenstände unterlassen. beachten Sie bitte auch, dass Arbeiten, bei denen Sie die Arme heben müssen, schwierig sein werden (z. B. Teller in der Küche aus dem Hängeschrank holen).
Schwimmen und Bäder sollten Sie 4 Wochen vermeiden.
Das Schmerzempfinden ist sehr individuell und hängt von individuellen Faktoren ab. Diese werden mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch geklärt.
Der gesamte Heilungsverlauf hängt von Ihren persönlichen Voraussetzungen ab und kann ca. 4 bis 6 Wochen dauern.